Jubiläumsfeier: 20 Jahre Freie Schule für lebendiges Lernen

In diesem Jahr sollte der Tag der offenen Tür in der Freien Schule für Lebendiges Lernen ein ganz besonderes Fest werden. Groß und Klein freuten sich auf die große Ehre, das 20-jährige Jubiläum der Schule feiern zu dürfen.

Wiedersehensfreude

Und ja, es war ein hochemotionales Fest voller besonderer Begegnungen. Neben ehemaligen Eltern, Vorständen, Geschäftsführungen und Pädago*innen durften wir auch Herrn Bürgermeister Müller herzlich begrüßen.

In angeregten Gesprächsgruppen trafen viele – nun schon erwachsene – ehemalige Schülerinnen und Schüler auf ihre ehemaligen Pädagog*innen, Mitschüler und Freunde. An den reichlich verzierten Erinnerungsplakaten wurde deutlich, wie sehr die Grundschulzeit in dieser besonderen Schule unsere Kinder durch das ganze Leben trägt. Besonders für die anwesenden Schulgründer, die vor 20 Jahren den Mut hatten, diese Schule aus dem Nichts aufzubauen, war dies ein ganz besonderes Fest.

Geschenk fürs Leben

Worum geht es denn eigentlich in dieser wichtigen Entwicklunsphase von Kindern zwischen sechs und elf Jahren? Was passiert mit Kindern, die mit Freude lernen, quasi wie nebenbei den Schulstoff verinnerlichen und dabei noch ganz andere Fähigkeiten erwerben?

Man kann sich als Eltern schon hin und wieder zweifelnd die Frage stellen, ob ein Kind wirklich tauglich für die weiterführende Schule wird, wenn es doch nur drei „richtige“ Unterrichtsstunden in der Woche hat. Und man wird sich fragen, ob am Ende der vierten Klasse alle Grundlagen gelegt sind, um in der fünften Klasse fachlich bestehen zu können.

Der Blick in die Vergangenheit und in die Gegenwart der ehemaligen Schüler und Schülerinnen hat am Tag der offenen Tür mehr als deutlich eines gezeigt: unsere Kinder haben in den vier Jahren an der Freien Schule für Lebendiges Lernen ein Geschenk für ihr ganzes Leben erhalten.

Hier standen sie, diese wunderbaren jungen Erwachsenen und haben mit glühenden Gesichtern geschwärmt von einer Schulzeit, in der sie ihre Kreativität in der Werkstatt oder im Schulgarten entdecken durften, in der sie die Chance hatten, sich in ihrer ganzen Persönlichkeit zu entfalten und dabei zu erfahren, wie wichtig es ist, sich selbst organisieren zu können oder wie hilfreich es sein kann, beim Lernen am Boden zu bleiben – und das im Wortsinne. Es sind die Freude am Lernen, der ungestörte Wissensdrang, der liebevoll von den Pädagogen begleitet wird, und der Mut, sich im entscheidenden Moment Hilfe suchen zu können und auf die wertschätzende Unterstützung von Erwachsenen vertrauen zu dürfen.

Lernen durch Begreifen

Dieses tiefe Vertrauen in sich selbst und in andere Menschen gepaart mit der Fähigkeit, Konflikte im guten Sinne lösen zu können und dabei nie sich selbst und die Mitmenschen aus den Augen zu verlieren sind Erfahrungen, die sich unseren Kindern tief einprägen.

Das Lernen des Stoffs aus dem Bildungsplan passiert so oft wie von selbst und quasi nebenher. Und doch ist das Wissen später da – aber es wurde mit Freude und Spaß erworben und nicht unter Zwang. Die intelligenten Montessori-Materialien erschaffen in diesem freien Lernraum eine Möglichkeit, die Zusammenhänge der Welt zu Be-Greifen. Abstrakte Zahlenreihen werden so zu zusammensetzbaren Perlenspielen, die auf ein Schachbrett gelegt plötzlich einen ganz neuen Sinn ergeben. Buchstaben zum Anfassen und Zusammensetzen fühlen sich anders an, als nur gelesene Wörter.

Blick auf die Welt

Uns so ergeben die Einzelteile unseres Kosmos bereits für unsere Kleinsten in den Grundschuljahren einen größeren Sinn, Zusammenhänge werden erfasst und der Blick auf die Welt wird ein anderer, ein vollständigerer.

Diese besondere Feier zeigte auch, wie wichtig die Beziehung zu den Menschen in unserer Schule ist. Die ehemaligen Kinder waren glücklich, ihre Lehrer von „damals“ wiedersehen zu können, ihnen zu begegnen und Erinnerungen austauschen zu können. Es sind keine reinen „Lernbeziehungen“ von Erwachsenen zu Kindern. Hier findet Beziehung auf einer tieferen Ebene statt, getragen von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung in beide Richtungen. Und Lernen, egal ob Mathe oder Englisch, fällt schlicht leichter, wenn die Beziehung tragfähig und positiv ist.

Spielen, Shoppen, Schlemmen

Egal wo man an diesem Tag der offenen Tür hinsah, war das große Fest getragen von Freude und aufgeregter Spannung, was es noch alles zu entdecken gäbe. An vielen Stationen konnten unsere Gäste und Schulkinder malen, bunte Bücherwürmer basteln oder sich in der Werkstatt bei selbstgemachten Fensterbildern verwirklichen. Währenddessen konnte bei unserem alljährlichen Herbstmarkt nach Herzenslust eingekauft werden. Viele selbstgemachte Leckereien, liebevoll gestaltete Zwerge und Feen durften am Ende des Tages in ihr neues Zuhause einziehen.

Wer am Sonntag in die aufmerksam lauschenden Gesichter unserer Besucher des Kreis-Rituals sah, konnte spüren, dass hier ein ganz besonderes Erleben zwischen Kindern und Pädagogen stattfand. Diese besondere Stimmung konnte auch wahrnehmen, wer sich die liebevoll gestaltete Foto-Show in den oberen Räumen zu Gemüte führte. In bunten Bildern konnten unsere Besucher hier eine kleine Zeitreise durch die vergangenen zwei Jahrzehnte unserer Schule erleben.

Natürlich brauchte es dann auch neben der Nahrung für die Seele ein bisschen Pflege für das leibliche Wohl und so waren die Schlangen an den Ständen für Würstchen, Burger, Waffeln und Kuchen rasch ein bisschen länger.

Die Freie Schule kennenlernen

Während der Schulführung konnten sich viele interessierte Eltern selbst ein Bild machen, was lebendiges Lernen an unserer Schule bedeutet. Für alle, die noch Informationen brauchen oder die zum Tag der offenen Tür nicht da sein konnten, bietet die Schule einen Informationsabend am 23.10.23 ab 20 Uhr an. Hier können interessierte Eltern erleben, wie lebendiges Lernen und Freude am Schulalltag für unsere Kleinsten möglich sind.

Danke!

Wir danken allen fleißigen Helfern, die dieses wunderbare Fest mit ihrem großen Einsatz ermöglicht haben und wir danken allen Gästen, die in diesem Jahr die Jubiläumsfeier mit uns genossen und zu einer ganz besonderen Erfahrung gemacht haben.

Herzlichen Dank auch an alle Firmen und Privatpersonen, die Preise für unser Glücksrad gespendet haben!

  • Autohaus Schneider aus Bad Urach
  • Getränkehandlung Seiz aus Metzingen
  • LFV Schreinerhandwerk BW aus Stuttgart
  • und alle Spenderinnen und Spender, die anonym bleiben möchten

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